ITSM 2023 Service Management Kongress 27.11 bis 28.11

Eine persönliche Nachlese und subjektive Erinnerungsschnipsel

Erster Tag Ankommen und Vorspeise

Ich betrete eine von Teppichboden und Freundlichkeit geprägte Lokation. Ein Theater. Ein Varieté in ungewohnter Größe. Kein bisschen Wartehalle. Erste Eindruck: Toll.

Empfang, erste Orientierung: Die Hauptbühne, gleich rechts, ist eine Bühne, eine echte Bühne mit Scheinwerferlicht und allem was dazu gehört.
6er Tische im Zuschauerraum und dezent leuchtenden Lampen. Freundlich eingedeckt. Gedämpftes Licht. Jetzt fällt mir die akustische Umgebung auf. Genauer es fehlt etwas. Der übliche und erwartete unangenehme Lärm einer Bahnhofshalle fehlt. Auch im Ausstellungsbereich. Sehr angenehm. Das werden auch die Aussteller bestätigen.
Wohlfühlen ist angesagt.

Ich bin sofort in der Stimmung: Varieté und „Fine Dining“. Voll im Trend. Wo ist die Menu Karte – nein Programmzettel.

Die Fülle der interessanten Themen bringt mich in Zugzwang. Wie ein Menü mit lauter feinen Speisen. „Fine Dining “ von Themen. 3 Sterne für die Zusammenstellung und den Koch.

Stimmt: ich trete ja auch auf. Wo ist denn mein Raum? Ich lese: Erster Slot in der Piano Bar. Wirklich? Eine Bar? Um die Ecke gegangen: ein runder Raum mit freier Bestuhlung, Bar und gedämpftem Licht. Laptop testen, 2 Sekunden alles klappt. Kurz um schauen. Top Atmosphäre. Zurück zur Hauptbühne.

Einige wollten die Corona Zeit aus ihren Gedanken tilgen und wollten am liebsten nahtlos an das Jahr 2020 anschließen. Allein schon um die mehr als 20 Jahre Tradition dieser Veranstaltung zu zeigen.
Nett, ich stimme zu, geht aber nicht.
Blick in die Runde: Mehr Gäste als mein in diesem Umfeld nicht erfolgsgewohnte Nörgel-Ego erwartet hatte. Den Nörgler im mir schicke ich nach Hause. Das fängt alles positiv an. Was ist die Vorspeise? Oh, da bin ich Koch oder Artist. Handstand mit Spagat zur Umfrage „IT-Service Manager“. Wird das zu trocken?
Bestimmt guckt wieder kein Schwein! (Post, wer die Anspielung versteht!)

Von wegen niemand da! Voll ist der Raum! Und das Gericht wird angenommen. Viele zücken ihr Handy und machen spontan die Umfrage mit. Schade, ich kann diese Daten nicht live verwenden.
Es geht los. Bald Rückfragen zum Vortrag! Sehr gut. Ich erreiche das Publikum. Es wird aktiv.
Alle bleiben. Einige Gesichter verändern sich und spiegeln wieder: Das hat geschmeckt. Da bestellen einige Nachschlag: Sie wollen mitarbeiten.
Bisher eher ungewohnt. Die Haltung, die ich besser kenne: Konsument.
Jetzt: Rück mal ein Stück, ich mach mit.
Kann eine Vorspeise besser sein? Nein.
Noch ein Gang? Ja. Ab in den Flur und einfach mal naschen.
Für mich folgt morgen der Hauptgang: Podium zum Berufsverband.

Erstmal will ich die Stimmung fühlen. Und nehme mir die Menü Karte wieder vor. Echt gut: Von der Lieferkette bis zum Öffentlichen Dienst. Tools Aussteller usw. Ich bin jetzt nicht mehr so aktiv, aber hier findet jeder was.

Bei den Ausstellern sehe ich keine langen Gesichter und alte Bekannte. Spontan vereinbaren ein in meiner Region beheimateter Anbieter und ich eine gemeinsame Veranstaltung in der Region Pfalz/Saarland für 2024. Nicht die einzigen, die wohl Stammgäste bleiben.

Jetzt fällt mir erst auf: Alte Gesichter, die länger weg waren, sind wieder da. Testesser, vermutlich. Was für einen engen Tunnelblick ich als Artist hatte! Ich hatte da einige übersehen. peinlich, aber ist halt so.
Und junge oder zumindest jüngere Besucher sitzen daneben. Viele. Ein Blick in meine Umfrage: Das Alter in den Antworten ist gesunken.
Die Gäste sind offensichtlich zufrieden.

Ich kann mich abends nicht entscheiden, ob die Abendveranstaltung mit Varieté vom Feinsten nicht doch die Hauptspeise ist. Beim Essen bekommt nicht jeder, was er wollte, aber alle fühlen sich gut versorgt.

Als Genießer und Hobbymusiker bin ich von der Qualität der Darbietung sehr begeistert. Habe ich alles schon viel viel schlechter erlebt. Flamenco, Artistik…..
Ein Programmpunkt bleibt mir wie ein Film hängen.
Zwei Gitarristen auf der Bühne. Im Rampenlicht. Ein Riff. Ich denke: ‚Träume ich. Ist heute Freitag und wir sind 1980 in San Franzisco‘ Ich bin wenige Sekunden später live in dem Konzert, dass ich seit 40 Jahren erleben wollte und so oft als Konserve gehört habe. Paco? John, Al ? Wie ist der Vorname der beiden. auf der Bühne. Was die da spielen können nur wenige auf der Welt. Mit Feuer und – soweit ich das höre – in perfekter Technik. Es reißt einige beim Applaus vom Sitz, die Gitarristen unter uns wohl zu erst. Selber schuld, wer nicht gekommen ist. Dieser Moment war für mich schon allein die Reise wert.
Alle rennen raus. Ich bleibe noch bei meinem Glas Rotwein, bis ich merke: da war doch noch die Cocktailbar. Frei. Jetzt wieder Tradition: Caipi.
Da geh ich dann früh ins Bett. Sehr früh. Ich muss ja ausgeschlafen sein. (Wer lacht da?)

2. Tag Hauptgericht

Gleich am Morgen habe ich das Gericht zu servieren oder mitzuwirken, das für mich das Hauptgericht ist: „Podium zum Berufsverband“.
Beim Kaffee spüre und höre ich, dass hier jeder etwas anderes als Hauptgericht ansieht. So war das wohl auch gedacht.
Falls das Lokal und das Menü nicht gepasst hätte wäre es nun deutlich leerer. Die Testesser wären weg um die wenigen Punkte abzugeben. Im Gegenteil. Ein bekannter Testesser so höre ich, wird wieder aktiv. Mal sehen was das Podium bringt.

Es ist leer im Raum. Stress pur. Irgendjemand murmelt: „Die sind alle noch sonst wo.“ Wir starten mit wenigen und es werden immer mehr. Fragen, Antworten. Ideen. Zustimmung. Alles wunderbar. So zusagen die Kalorien der Speise. Aber wirklicher Genuss wird es, weil immer mehr sich zur Mitarbeit bereit erklären.
Ich spüre so etwas wie: Aufbruch.
Der blöde Pessimist in mir ist wieder wach. Strohfeuer? Nein offensichtlich nicht. Wenn ich auf dem Flur angesprochen werde. Und alle sicher stellen wollen, dass der Arbeitskreise auch wirklich starten. Gespräche mit Urgesteinen der Community echte Begeisterung atmen, in dem sozialen Medien die Aktivitätskurve hoch geht, dann ist da etwas passiert.
Wir machen das zusammen! Es ist spannend und interessant.

Diese Veranstaltung war eine Vitamincocktail, Nahrung auf einen Aufbruch und ein voller Erfolg.

Ich habe noch im Auto eine Kollegin angerufen, um meine positiven Emotionen weiterzugeben. Wie bei einem Restaurant: Wie leben von Empfehlung.
Macht ihr das auch? Das ist die wirkliche Währung für die Aktiven im Verein: WEITERSAGEN. Positives weitersagen! Mehrfach weitersagen.


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